Einnahmen und Kosten

Zukunft zu weiter steigenden gesellschaftlichen Kosten führen.


Abbildung 18: Eigentümerquote Deutschland 2016: statistisches Bundesamt

In Deutschland liegt die Eigentümerquote, d.h. wieviel Prozent in der eigenen Immobilie wohnen, bei etwa 50%. In Süd- und Osteuropa haben fast 90% eine Wohnung als Eigentum und bewohnt diese auch zumeist. Das ist eine gute Absicherung fürs Alter. Was soll man aber machen, wenn bei einer so geringen Eigentümerquote in Deutschland die Mieten auch noch steigen?

Die Mietbelastungsquote (Anteil am Haushaltsnettoeinkommen, der für die Bruttokaltmiete aufgebracht werden muss) liegt bei 1-2 Personenhaushalten in Deutschland 2014 bei etwa 25-30%. Durch die Mietsteigerungen ist dieser Prozentsatz gegen 50% gestiegen.


Abbildung 19 Belastung durch monatliche Wohnkosten 2016

 

Die Bevölkerungsschicht mit niedrigem bis mittlerem Einkommen ist offenbar deutlich stärker mit Kosten für Wohnen belastet (ca. 25%).

Tabelle 6 Haushalte1 in Mietwohnungen nach der Zahl der Wohnungen im Gebäude in Deutschland 2014 (statistisches Bundesamt 2018)

Anteil der Haushalte in %
in selbst genutztem Eigentum in Mietwohnungen in Wohngebäuden mit
1 Wohnung 2 Wohnungen >3 Wohnungen
1-Personen-Haushalt 22,2 3 8,1 43,3
2 und mehr Personenhaushalt 40,8 2,9 6,2 26,1

An den Zahlen sieht man, dass die meisten Singles – egal ob jung oder alt – zu 43% in größeren Mehrapartmenthäusern zur Miete wohnen. Wenn beide Lebenspartner da sind, dann kann man sich wahrscheinlich die eigengenutzte Immobilie noch leisten und diese auch bewirtschaften. Wenn ein Partner wegfällt oder man aus körperlichen Gründen das Eigenheim nicht mehr bewirtschaften kann, muss man auch im Alter noch in eine kleinere Wohnung ziehen.

Anhand der Mietspiegel lässt sich die Preissteigerung der letzten Jahre sehr gut nachvollziehen.

Abbildung 20 Mietspiegel im Vergleich 2011-2017 (https://www.wohnungsboerse.net)

Hier lässt sich am Beispiel einer 60 m^2 Wohnung die Preissteigerung der letzten Jahre zeigen – im Durchschnitt muss dafür eine Wohnung etwa 442,20 EUR bezahlt werden – in den großen Städten 600 – 1200 EUR! München haben wir bewusst als sehr preisintensives Pflaster in der Statistik weggelassen. Das kann sich kaum noch ein Rentner / Rentnerpaar leisten.

Nach Erhebungen von Eurostat hat derjenige der in Deutschland arbeitslos wird EU-weit die höchste Gefahr in die Armut abzurutschen.

Abbildung 21: Armutsrisiko von Arbeitslosen (16-64 Jahre) in EU-Staaten 2016 (Eurostat/Statista)

Bei eintretender Arbeitslosigkeit ist das Risiko zu verarmen mit über 70 dramatisch höher als in Bulgarien, Griechenland und Österreich.