Man sollte sich auch selbstkritisch hinterfragen, ob eigenes Fehlverhalten zu Unzufriedenheit und damit zur Motivation zum Auswandern geführt hat. Eigene Schwächen werden am neuen Ort nicht auf wunderbare Weise verschwinden. Und diese können so auch die Integration erschweren.
Abschied tut weh. Auswanderer verabschieden sich für längere Zeit vom bisherigen Alltag, der Familie, dem Freundes- und Kollegenkreis. Wenn man sich leise und fast unbemerkt „aus dem Land schleicht“ kommt das Gefühl unweigerlich auf etwas emotional Bedeutsames nicht getan zu haben. So kann es zu Schuldgefühlen und Blockade kommen und im neuen Leben neue Kontakte und Beziehungsbildung verhindern. Einen guten Abschied zu finden macht es leichter, neu anzufangen.
Am neuen Wohnort in Bulgarien ist es wichtig neuen Anhang und Kontakte zu finden. Diese sind für das neue Leben unabdingbar. Dabei hilft aber die Offenheit der Bulgaren und die Hilfsbereitschaft sehr.
Psychisch liegen die Risiken beim Auswandern in Enttäuschung, Rückzug, Angst, Depression und körperlichen Symptomen.
Die Chancen liegen in menschlichem Wachstum, Steigerung der Erlebnisfähigkeit, der emotionalen Sensibilität und der Beziehungs- und Konfliktfähigkeit. Dieses ist eine enorm bereichernde Erfahrung.
Eine rechtzeitige Vorbereitung und gute Planung bewirkt, dass die bevorstehenden Lebensänderungen nicht als so bedrohlich bewertet werden. Hierbei wollen wir aktiv unterstützen.
Letztlich sei gesagt, dass die Tür zur Rückkehr nie verschlossen ist. Für die Ruheständler, die bei ihrem Neuanfang in einem fremden Land leider nicht so viel Glück hatten oder für die es wider Erwarten doch die falsche Entscheidung war, gibt es immer die Möglichkeit zurück nach Deutschland zu kommen.