Um die Versorgung der älterwerdenden Bevölkerung stemmen zu können, steigt bereits seit Anfang der 2000-er Jahre sowohl die Anzahl als auch die Platzkapazität der Pflegeheime in Deutschland fast linear an. Dabei steigt der Bedarf (Grafik Pflegebedürftigkeit) eher exponentiell d.h. die Nachfrage steigt schneller als das Angebot.
Diese Art der Versorgung, die in Tatsache beruht, dass die junge Generation auf Grund von familiärer und Arbeitsplanung sich nicht wie traditionell gewesen um die alternde Generation kümmern kann, erscheint hier die einzige Alternative zu sein. Pflegeheime sind jedoch in den meisten Fällen auch gewinnorientierte Unternehmen und den Investoren und Aktionären mit verpflichtet. Auch ist die pflegerische Versorgung in einem Pflegeheim teurer als die zu Hause. Zahlreiche Bemühungen der Politik dieses durch Freistellung und Unterstützung pflegender Angehöriger ergaben nicht den flächendeckend notwendigen Erfolg – können das auch nicht leisten da sich die Pflege nicht nur auf 1-2 Jahre beschränkt! In anderen Ländern v.a. in Südosteuropa werden noch die in unserer Gesellschaft verlorengegangenen Traditionen gepflegt und gelebt. In Bulgarien ist die Pflege des alternden Menschen, so erleben wir es immer wieder, noch von Herzlichkeit und Ehrfurcht vor dem Alter und der Lebensleistung des zu Pflegenden geprägt.
Abbildung 25 © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2018
Abbildung 26 © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2018
„Angesichts dieses drohenden Notstands ist es angebracht, über alternative Versorgungsformen zumindest nachzudenken“ sagt der CDU/CSU-Bundestagsabgeordnete und Pflegespezialist Willi Zylajew.
Abbildung 27 © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2018
Die Pflegebedürftigkeit steigt in Deutschland von Jahr zu Jahr. Eine Trendwende erscheint nicht in Sicht. Dieses zeigen auch die Prognosen des statistischen Bundesamtes uns dem Jahre 2014 – egal welches Szenario angenommen wird – die Anzahl der Pflegebedürftigen wird in den kommenden Jahrzehnten deutlich steigen und will finanziert werden.
Abbildung 28 © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2014
Pflegebedürftige werden in Deutschland etwa zur Hälfte (Abb. 15: 48%) von Angehörigen alleinig gepflegt – was gewiss eine nicht unerhebliche Belastung auch unter der wie im anderen Kapitel beschriebenen Lebens- und Arbeitssituation darstellt. Die andere Hälfte benötigt professionelle Unterstützung (Abb. 15:24%) werden gemeinsam mit einem ambulanten Pflegedienst zu Hause versorgt und 27% im vollstationären Heim).
Abbildung 29: Pflegebedürftige nach Versorgungsart (insgesamt: 2,9 Millionen) © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2017
Die Kosten für die Pflegedienst und Pflegeheimversorgten Patienten sind in Deutschland wie auch in Österreich und der Schweiz relativ hoch und der zeitliche Druck bei den Pflegekräften scheint eine würdige Pflege immer schwerer zu machen. Das ist in Bulgarien anders! Hier kann auf die Individualität des Patienten viel besser eingegangen werden zu für uns bezahlbaren Preisen.
Abbildung 30: Anteil der Pflegebedürftigen an der jeweiligen Bevölkerung 2015 und 2035 (IW-Studie 2018)
Hier zeigen sich vor allem Flächenländer wie Niedersachen aber vor allem Länder im Osten (Brandenburg, Mecklenburg, Thüringen) mit dramatischem Anstieg der Pflegebedürftigen.